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AUS - UND WEITERBILDUNG
Von Eva Hakes
Jahr
für Jahr melden die Gesundheitsreporte der Krankenkassen eine Zunahme
psychischer Erkrankungen. Vor allem bei jungen Erwachsenen sei die Zahl der
seelischen Beschwerden in den vergangenen zwölf Jahren gestiegen, lässt zum
Beispiel die DAK verlauten. „Die zunehmende Belastung durch Stress führt
schon bei jungen Menschen vermehrt zu Krankschreibungen aufgrund von
Depressionen oder Ängsten", beschreibt Diplom-Psychologe Frank Meiners von
der DAK die Entwicklung. Aus einer aktuellen Studie der AOKgeht hervor, dass die
Zahl der Fehltage durch psychische Erkrankungen in den vergangenen zwölf Jahren
um fast 80 Prozent gestiegen ist. Dieter Best, Bundesvorsitzender der Deutschen
Psychotherapeuten Vereinigung, nennt zudem Arbeitslosigkeit und Vereinsamung als
Faktoren, durch die der psychotherapeutische Behandlungsbedarf steige. Die
wachsende Nachfrage hat zur Folge, dass sich der Arbeitsmarkt für
Psychotherapeuten bereits seit 2005 positiv entwickelt. Nach Angaben der Agentur
für Arbeit ging in diesem Bereich die Zahl der Arbeitslosen deutlich stärker
zurück als bei allen anderen Jobsuchenden zusammen. Wer eine Approbation als
Psychotherapeut anstrebt, muss jedoch einen relativ langen Ausbildungsweg zurücklegen:
Den seit 1999 durch das Psychotherapeutengesetz geschützten Titel des
Psychologischen Psychotherapeuten erhält nur, wer nach einem
abgeschlossenem.Studium eine Ausbildung an einem staatlich anerkannten Institut
durchläuft, die in Vollzeit mindestens drei und berufsbegleitend mindestens fünf
Jahre dauert. „Wer
psychotherapeutisch arbeiten möchte, sollte als Grundvoraussetzungen Lust auf
die Begegnungen mit Menschen, Interesse an deren Lebensgeschichten und auch ein
ausgeprägtes Taktgefühl mitbringen", erklärt Bernhard Palmowski. „Darüber
hinaus sollte man mit sich selbst im Reinen sein und ein gewisses Maß an
Lebenserfahrung haben", weiß der Facharzt für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie. Da der Therapeut unter Umständen von der Lebensgeschichte
des Patienten emotional berührt ist, sei es darüber hinaus wichtig, sich
abgrenzen zu können und die Beziehung zum Patienten strikt auf den Rahmen der
Therapiestunden zu begrenzen", so Palmowski. Diese und viele weitere
unabdingbare Fähigkeiten für die Praxis werden im Zuge der Ausbildung zum
Psychotherapeuten erworben, die neben theoretischem Unterricht, Selbsterfahrung
und Supervision praktische Tätigkeiten umfasst. Die
Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten wird sowohl von staatlichen
Hochschulen als auch von staatlich anerkannten Ausbildungsstätten angeboten,
die Ausbildungen in den wissenschaftlich anerkannten Verfahren offerieren. Gerade
wurde in Berlin ein neues Ausbildungszentrum aus der Taufe gehoben: die
Berlin-Brandenburgische Akademie für Aus- und Weiterbildung (BBA). Hier können
sich Psychologen und Mediziner zum Psychotherapeuten ausbilden lassen. Das
Institut startet mit Tiefenpsychologisch fundierter und Analytischer
Psychotherapie. Später sollen auch verhaltenstherapeutische Verfahren
aufgenommen werden. Ein weiterer Aspekt, der die BBA zu einem interessanten
Ausbildungsinstitut macht: Die Verdienste aus der praktischen Tätigkeit im
Rahmen der Ausbildung sollen nicht nur die Lebensgrundlage, sondern auch die
gesamten Kosten der Ausbildung abdecken. Seelisches
Gleichgewicht Psychologen |