Praxis für Psychosomatische Medizin
Psychotherapie - Psychoanalyse


Dr. med. Bernhard Palmowski, Berlin

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Berliner Zeitung - Nummer 200 - 28./29. August 2010

AUS - UND WEITERBILDUNG



Auf der Couch wird es eng

Mit der Zahl der psychisch Erkrankten wächst der Bedarf 
an Therapeuten. In Berlin eröffnet eine neue Ausbildungsstätte

Von Eva Hakes




Jahr für Jahr melden die Gesundheitsreporte der Krankenkassen eine Zunahme psychischer Erkrankungen. Vor allem bei jungen Erwachsenen sei die Zahl der seelischen Beschwerden in den vergangenen zwölf Jahren gestiegen, lässt zum Beispiel die DAK verlauten. „Die zunehmende Belastung durch Stress führt schon bei jungen Menschen vermehrt zu Krankschreibungen aufgrund von Depressionen oder Ängsten", beschreibt Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK die Entwicklung. Aus einer aktuellen Studie der AOKgeht hervor, dass die Zahl der Fehltage durch psychische Erkrankungen in den vergangenen zwölf Jahren um fast 80 Prozent gestiegen ist. Dieter Best, Bundesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung, nennt zudem Arbeitslosigkeit und Vereinsamung als Faktoren, durch die der psychotherapeutische Behandlungsbedarf steige. Die wachsende Nachfrage hat zur Folge, dass sich der Arbeitsmarkt für Psychotherapeuten bereits seit 2005 positiv entwickelt. Nach Angaben der Agentur für Arbeit ging in diesem Bereich die Zahl der Arbeitslosen deutlich stärker zurück als bei allen anderen Jobsuchenden zusammen. Wer eine Approbation als Psychotherapeut anstrebt, muss jedoch einen relativ langen Ausbildungsweg zurücklegen: Den seit 1999 durch das Psychotherapeutengesetz geschützten Titel des Psychologischen Psychotherapeuten erhält nur, wer nach einem abgeschlossenem.Studium eine Ausbildung an einem staatlich anerkannten Institut durchläuft, die in Vollzeit mindestens drei und berufsbegleitend mindestens fünf Jahre dauert.  

„Wer psychotherapeutisch arbeiten möchte, sollte als Grundvoraussetzungen Lust auf die Begegnungen mit Menschen, Interesse an deren Lebensgeschichten und auch ein ausgeprägtes Taktgefühl mitbringen", erklärt Bernhard Palmowski. „Darüber hinaus sollte man mit sich selbst im Reinen sein und ein gewisses Maß an Lebenserfahrung haben", weiß der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Da der Therapeut unter Umständen von der Lebensgeschichte des Patienten emotional berührt ist, sei es darüber hinaus wichtig, sich abgrenzen zu können und die Beziehung zum Patienten strikt auf den Rahmen der Therapiestunden zu begrenzen", so Palmowski. Diese und viele weitere unabdingbare Fähigkeiten für die Praxis werden im Zuge der Ausbildung zum Psychotherapeuten erworben, die neben theoretischem Unterricht, Selbsterfahrung und Supervision praktische Tätigkeiten umfasst.

Die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten wird sowohl von staatlichen Hochschulen als auch von staatlich anerkannten Ausbildungsstätten angeboten, die Ausbildungen in den wissenschaftlich anerkannten Verfahren offerieren.

Gerade wurde in Berlin ein neues Ausbildungszentrum aus der Taufe gehoben: die Berlin-Brandenburgische Akademie für Aus- und Weiterbildung (BBA). Hier können sich Psychologen und Mediziner zum Psychotherapeuten ausbilden lassen. Das Institut startet mit Tiefenpsychologisch fundierter und Analytischer Psychotherapie. Später sollen auch verhaltenstherapeutische Verfahren aufgenommen werden. Ein weiterer Aspekt, der die BBA zu einem interessanten Ausbildungsinstitut macht: Die Verdienste aus der praktischen Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung sollen nicht nur die Lebensgrundlage, sondern auch die gesamten Kosten der Ausbildung abdecken.

 

Seelisches Gleichgewicht

Ärzte
Approbierte Mediziner können sich zum Ärztlichen Psychotherapeuten weiterbilden. Sie sind damit berechtigt, den Zusatztitel „Psychotherapie" zu fuhren. Die Kosten dafür bewegen sich zwischen 15 000 und 40 000 Euro.  

Psychologen
Psychologen erhalten ihre Approbation nach Abschluss einer drei- bis fünfjährigen Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten. Während bis vor Kurzem das Diplom alleinige Voraussetzung für die Ausbildung war, sind im Zuge des Bologna-Prozesses die Anforderungen präzisiert worden.



Von Eva Hakes